Jeder Mensch hat das Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden. Bei dem Empfinden von Liebe versetzt sich der Körper in einen dauerhaften Glückszustand, der schmerzhaft abklingen kann, wenn die empfangene Liebe aussetzt. Dieses Phänomen ist biologisch erklärbar, weil die Emotionen eng mit unseren neurologischen Bahnen verknüpft sind.

Bei dem Spüren der Liebe wird das Belohnungszentrum aktiviert. Der Mensch strebt ständig auf die Aktivierung des Belohnungszentrums und erlebt eine Inbetriebnahme beispielsweise bei dem Anblick von geliebten Menschen oder bei der Wahrnehmung von Zuneigung. Gleichzeitig werden durch Neurotransmitter Dopamin-Raketen ausgeschüttet, auch Glückshormone genannt. Außerdem ist das Bedürfnis einer konstanten Bildung seit der Kindheit fest verankert.

Die Glückseligkeit, die man als Kind empfand, wenn man Vertrauen zu den Eltern verspürte drängt den erwachsenen Menschen zu neuen Bindungen. Auf neurologischer Ebene ist das Bindungshormon Oxytocin dafür zuständig. Bei einem geliebten Menschen, dem wir vertrauen, wird Oxytocin ausgeschüttet und somit eine Ausschüttung von Stress- und Angsthormonen verhindert.

Das Resultat ist wieder ein extrem angenehmer Glückszustand, die ständige Aktivität des Belohnungszentrums und das Ausbleiben von jeglichem Stress, Trauer oder von Angstzuständen. Die Lebensqualität steigt, selbst der Alltag wird genossen und ein Affekt von Vitalität bereitet sich im Körper aus. Dieses Glücksempfinden mündet in Motivation und Leistungsstärke in allen anderen Bereichen des Lebens, weil das innere Hochgefühl für Kraft und Elan sorgt.

Dieser Zustand ist eng mit einer Obsession verbunden. Der Körper gewöhnt sich an die vielen Glückshormone, das Ausbleiben von Angst und Stress und das aktive Belohnungszentrum. Wenn die begehrte Liebe abklingt oder im schlimmsten Fall plötzlich ausfällt, wird enormer Schmerz empfunden. Dieser ist auch auf neurologischer Ebene zu erklären.

Die ehemaligen Auslöser der Neurotransmitter bleiben aus, also der geliebte Mensch oder die vergnügenden Aktivitäten mit ihm. Es wird kein Serotonin mehr ausgeschüttet, sodass die Produktion von Stress und Angst nicht mehr gehemmt wird. Außerdem werden letztere jetzt im Überschuss angebaut, weil das Ausbleiben der Liebe den Menschen in ein Gefühl von Panik versetzt.

Die panische Reaktion ist auf das Belohnungszentrum zurückzuführen. Es will immer noch aktiven sein und Glückshormone in den Körper schicken, allerdings schießen die Dopamin-Raketen in die Leere. Enormer Schmerz verbreitet sich und eine Angst, die ehemalige Glückseligkeit nie wieder empfinden zu können, verbreitet sich in allen Nervenbahnen. Das Resultat ist ein gestresster Körper, der keine Freude verspürt und eine gewisse Passivität in anderen Bereichen des Lebens aushalten muss.